Windows Server – Subnetzmaske von DHCP-Bereich anpassen

Manchmal kann es vorkommen, dass die Subnetzmaske von Netzen vergrößert (oder auch verkleinert) werden müssen. Dies kann zum Beispiel dann passieren, wenn in einem Netz für Clients nicht mehr genügend Adressen zur Verfügung stehen und die darüber/darunter liegenden Bereiche noch frei und ungenutzt sind. Geräte mit statischen Adressen wie Server, Router usw. können meist recht problemlos angepasst werden, hier wird dann z.B. aus der Subnetzmaske 255.255.255.0 (/24) eine 255.255.254.0 (/23) und schon hat man die Anzahl der nutzbaren Adressen verdoppelt.

Das Problem

Wird ein Windows Server als DHCP-Server genutzt, ist die Anpassung der Subnetzmaske nicht ganz so einfach machbar. Dies liegt daran, dass diese in den Einstellungen vom DHCP-Bereich ausgegraut ist und sich nicht ändern lässt. Das sieht dann wie folgt aus:

Die Lösung

Das Problem lässt sich mit einem kleinen Trick umgehen. Dieser Trick besteht darin, dass man den Bereich exportiert, die Export-Datei per Hand anpasst und den Bereich danach wieder importiert. Natürlich würde es auch funktionieren, wenn man den Bereich löscht und mit der neuen Subnetzmaske neu anlegt, allerdings wären dann auch alle Leases verschwunden und jeder Client würde eine neue IP-Adresse bekommen, die dann ggf. noch durch einen anderen Client belegt ist. Führt alles nur zu Chaos, daher besser alle vorhandenen Leases und Reservierungen behalten und den Export/Import-Weg nutzen.

Export der aktuellen Daten

Im ersten Schritt wird der aktuelle Bereich exportiert. Dies geschieht auf dem DHCP-Server über eine administrative CMD bzw. PowerShell. Hier muss der folgende Befehl abgesetzt werden:

netsh dhcp server \\Servername scope 192.168.xx.0 dump >c:\temp\dhcp.txt

Der Inhalt der Datei sieht wie folgt aus:

Anpassung der Subnetzmaske im Dump-File

Rot eingekreist sieht man die Subnetzmaske. Diesen Wert können wir nun auf den von mir gewünschten Wert umschreiben und die Datei wieder speichern.

Re-Import der Einstellungen

Nachdem wir nun die Subnetzmaske angepasst haben, müssen wir den aktuell produktiv genutzten Bereich löschen, damit wir ihn nachträglich wieder einziehen können. Sofern zwei DHCP-Server mit einem Load Balancing genutzt werden, muss erst das HA ausgelöst werden, dann muss der Bereich auf beiden Systemen entfernt werden. Danach kann ein Import auf einem der beiden Server passieren und der Bereich kann dann im Nachgang wieder als HA-Bereich definiert werden.

Der Import kann über zwei Varianten passieren. Bei neueren Systemen kommt der folgende Befehle zum Einsatz:

netsh exec c:\temp\dhcp.txt

Oder für ältere Systeme:

netsh dhcp server import c:\temp\dhcp.txt all

Nachdem die Datei abgearbeitet wurde und die DHCP-Konsole aktualisiert wurde, ist der neue Bereich nun wieder vorhanden. Sämtliche Einstellungen und Leases sollten nun wieder da sein und der Server verteilt nun ab diesem Zeitpunkt wieder IP-Adressen per DHCP. Die neu verteilten Adressen haben nun allerdings eine andere Subnetzmaske.

Wichtige Info: Überprüft nach der Migration unbedingt sämtliche Einstellungen für Router, DNS und alles weitere. Ich hatte in meinem Fall das Problem, dass bei der Migration die DNS-Server nicht korrekt übernommen wurden. Dies hatte zur Folge, dass Clients keine DNS-Server mitbekommen haben. Ohne DNS ist immer alles ziemlich doof 🙂


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Jan

Jan Kappen arbeitet seit 2005 in der IT. Er hat seine Ausbildung 2008 abgeschlossen und war bis 2018 als IT-Consultant im Bereich Hyper-V, Failover Clustering und Software Defined Storage unterwegs. Seit 2015 wurde er jährlich von Microsoft als Most Valuable Professional (MVP) im Bereich "Cloud & Datacenter Management" ausgezeichnet für seine Kenntnisse und die Weitergabe seines Wissens. Jan ist häufig auf Konferenzen als Sprecher zu finden, weiterhin bloggt er viel. Von September 2018 bis Dezember 2019 war Jan als Senior Network- und Systemadministrator bei einem großen mittelständischen Unternehmen im schönen Sauerland angestellt. Im Januar 2020 hat er den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und ist seitdem Geschäftsführer der Firma Building Networks in Winterberg. In seiner Freizeit kümmert er sich um das Freifunk-Netzwerk in Winterberg und Umgebung.

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